Jüchen – Immergrüne sind im Winter die Gestalter im Garten. Sie geben ihm etwas Farbe, setzen Akzente und rahmen als Hecken das Grundstück ein. Kleiner Hausbaum, Bodendecker, fantasievolles Schnittgehölz oder Hecke – viele Formen kann eine Eibe im Garten annehmen.

Kein Wunder, dass das Nadelgehölz recht populär ist – auch wegen der Früchte. «Die Eibe ist eine der wenigen Koniferen, die keine Zapfen ausbilden», erklärt Berthold Holzhöfer, Parkleiter von Schloss Dyck in Jüchen (NRW). Stattdessen trägt sie rote Früchte, denn die schwulstigen Samen werden von einem fleischigen, roten Mantel umschlossen. Doch hier müssen Hobbygärtner beim Kauf aufpassen: Nicht jede Eibe bildet Früchte, da es sich um einen sogenannten zweihäusigen Baum handelt. «Die weiblichen und die männlichen Blüten befinden sich auf getrennten Bäumen», erklärt Holzhöfer.

Ein Vorteil für den Privatgarten ist, dass Eiben eine hohe Regenerationsfähigkeit haben. «Man kann die Pflanzen auf den Stock setzen, und nach wenigen Jahren hat sich ein neues Astgerüst aufgebaut», sagt Holzhöfer. Auf den Stock setzen bedeutet, dass man die Seitentriebe abschneidet oder sogar mit der Säge entfernt, der Stamm aber stehen bleibt. So bilden sich über die gesamte Stammhöhe von oben bis unten neue Äste.

Diese gute Schnittverträglichkeit macht Eiben als Hecken so beliebt, aber sie werden auch als Etagenbäumen verwendet, zu Kugeln, Kegeln und Figuren geformt. Aber auch als Hecke hat die Eibe besondere Vorteile: Das Gehölz ist sehr blickdicht, und es ist ein wunderbarer Hintergrund für Pflanzen mit hellen Blüten. Aber auch farbige Rinden, schneebedeckte Fruchtstände und überreife Gräserblüten kommen in den Wintertagen vor dem dunklen Grün gut zur Geltung.

Dabei kann das Gehölz viele Standortbedingungen vertragen. «Es ist das Nadelgehölz mit der größten Schattentoleranz», sagt Holzhöfer. Und die Pflanze kommt gut mit Trockenheit zurecht – selbst im Unterholz. Eiben wachsen beispielsweise sogar unter Buchen. Der Parkleiter betont aber, dass natürlich ein idealer Standort mit Licht und einem frischen Boden besser ist für einen kräftigen Zuwachs. Nur staunasse Böden sollten vermieden werden.

Wer Eiben kauft, bekommt in der Regel die botanisch als Taxus baccata bezeichnete Art, die Europäischen Eiben. «Das sind Sämlinge, die schnell wachsen», sagt der Baumschulmeister Uwe Behrens aus Edewecht (Niedersachsen). Weit verbreitet sind auch Hybriden, die aus dieser heimischen Art und der Japanischen Eibe (Taxus cuspidata) mit noch intensiver in Dunkelgrün gefärbten Nadeln hervorgegangen sind. Sie heißen Taxus x media. Ein Beispiel ist die männliche Sorte ‚Hillii‘, die keine Beeren trägt. Die weibliche Form heißt ‚Hicksii‘.

Recht neu auf dem Markt ist die Sorte ‚Renkes Kleiner Grüner‘ von Taxus baccata, auf die Behrens auch hinweist. «Es ist eine schwachwachsende Form, die sich gut als Buchsersatz eignet.» Da Eiben ebenso wie Buchsbäume kalkhaltige Böden bevorzugen, kann man Einfassungen mit diesen Sträuchern gestalten.

Für schmale Hecken und Säulen in Einzelstellung hat sich ‚Fastigiata‘ bewährt. Als Bodendecker empfiehlt Behrens die Sorte ‚Repandens‘, bekannt als Kissen- oder Tafeleibe. «Auch Formen mit gelben Nadeln erfreuen sich großer Beliebtheit», sagt der Baumschulmeister. Ein Beispiel dafür ist die Sorte ‚Sommergold‘, die Behrens als Pendant zum Bodendecker empfiehlt. Sie kann bis zu drei Meter breit werden.

Fotocredits: Andrea Warnecke,Andrea Warnecke,Ralf Hirschberger
(dpa/tmn)

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