Viele unserer Pflanzen vertragen im Winter keinen oder nur schwachen Frost. Sie kommen aus subtropischen Gefilden und sind daher fürs Warmhaus ungeeignet. Sollen sie trotzdem optimale Bedingungen übers ganze Jahr haben, dann bietet sich der Bau eines Kalthauses an.

Bau und Ambiente

Grundsätzlich kann ich beim Bau eines Kalthauses vorgehen, wie in meinem Artikel ein „Gewächshaus selbst bauen“ beschrieben. Die Temperaturen sollten im Winter knapp über den Gefrierpunkt liegen. Deshalb bedarf das Gewächshaus einer Temperatursteuerung und einer guten Lüftung. Für die heißen Tage ist eine gute Abschattung nötig, z. B. durch Markisen oder Rohrmatten. Die Beregnungsanlage ist auch in einem Kalthaus Pflicht. Die Fläche des Kalthauses kann im Sommer mit bewohnt werden. Dann gehören zu den Pflanzen auch entsprechende Möbel. Das können Sitzmöbel aus Bambus oder einheimischen Gehölzen sein. Eine gute Auswahl bietet der Gartenfachmarkt. Im Winter bleibt dieses Gewächshaus den Pflanzen vorbehalten. Als einfache Variante für ein Kalthaus bietet sich ein entsprechender Bausatz mit Bauanleitung an. Will ich es im Winter gar nicht nutzen, dann kann auf eine Heizung verzichtet werden. In diesen Fall reicht ein Anlehngewächshaus als Anbau an das Gartenhaus aus. Ich muss mir nur Gedanken machen welche Hausseite ich entsprechend der Bedürfnisse der Pflanzen wähle. Die Südseite ist im Sommer sehr heiß und bedarf ausreichender Schattierung. Ausreichend Licht sollte aber in jedem Fall vorhanden sein. Ein Kalthaus ist eine schöne Alternative für den oft dunklen Keller oder den sehr platzarmen Balkonwintergarten.

Die typische Bepflanzung

Viele denken bei einem Kalthaus an die Überwinterung ihrer Kübelpflanzen wie den Oleander. Aber auch Vertreter der Palmen, der Cyclamen, der Agavengewächse oder die Kamelie, vor allem Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, lieben dieses Klima. Es ist auch eine kombinierte Warm- und Kalthausbepflanzung denkbar. In jedem Gewächshaus können mit wenig Aufwand bestimmte Bereiche mit unterschiedlichen Bedingungen geschaffen werden. Das kann z. B. durch Raumteiler oder Teilschattierung geschehen oder durch geschicktes Verteilen von Heizung und Lüftung. Es gibt wärmere und kältere Zonen. Dieses platzsparende Denken ermöglicht mir Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen zu halten. In einem Kalthaus kann ich übrigen bequem im Frühjahr Stecklinge heranziehen oder bestimmte Gemüsesorten anbauen. Auch ein Kräutergarten ist möglich.