Wer einen genügend großen Garten hat, und auf frische Kräuter in Garten und Küche nicht verzichten mag, für den ist der Bau einer Kräuterspirale genau das Richtige. Dabei handelt es sich gewissermaßen um ein Beet mit dreidimensionalem Konzept, da es unterschiedliche Klimazonen erzeugt.

So kann man auf kleinem Raum unterschiedlichste Standortbedingungen und Zonen schaffen, wo jede Art von Kraut sich wohlfühlen kann. Mit harmonischen Maßen gestaltet hat eine Kräuterspirale ungefähr eine Fläche von drei Metern und eine Höhe von einem Meter. Je nach Platz kann sie aber auch größer sein, umso besser kommt man an die höheren Kräuter heran ohne sich bücken zu müssen. Es gibt neben der Standardkräuterspirale für die wichtigsten Küchenkräuter und mediterranen Kräuter auch thematische Abwandlungen. So kann man eine Duftkrautspirale machen, eine Katzenkrautspirale, Tee-Kräuterspirale oder aber was völlig anderes, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Produkte rund um die Kräuterspirale:


Eine kleine Bauanleitung

Man sucht sich einen Platz im Garten aus, der gut besonnt ist und nicht viel Wind abbekommt. Hier steckt man den Mittelpunkt fest und zieht mit einem Stöckchen an einem Seil einen kreisrunden Bereich mit etwa anderthalb Metern Abstand zum Mittelpunkt. Dann legt man sich eine kleine Spirale mit Steinen in diesen Kreis, die zur Mitte hin immer höher wird. Die Seitenwände werden mit kleinen und großen Steinen aufgebaut, die inneren Bereiche zur Mitte hin höher werdend mit Sand, Steinen und natürlich Muttererde aufgefüllt. Wichtig ist, dass auf diese Weise vier Mini-Klimabereiche entstehen, und zwar die feuchte Zone, die nährstoffreiche Zone, eine normale Zone und die mediterrane Zone.

Fangen wir unten an. Am Fusse der Spirale legt man einen Miniteich an. Diesen kann man genauso mit kleinen und großen Steinen begrenzen wie die Spirale selbst, umso schöner fügt er sich ins Gesamtbild ein. Hier herrscht eine feuchte Umgebung, in der nachher Kräuter wie Brunnenkresse oder Wasserminze ihren Platz finden. Generell gilt aber in der Spirale, dass sehr wüchsige Pflanzen wie beispielsweise Minze im Tontopf eingebuddelt werden, damit sie die anderen nicht verdrängen. Darüber liegt der nährstoffreiche Bereich für Petersilie und Schnittlauch, der schon sonnig, aber noch feucht ist und mit Humus angereichert werden muss. Im darauf folgenden normalen Bereich herrscht Halbschatten und Trockenheit. Hier gedeihen Pimpinelle, Bohnenkraut und Zitronenmelisse. Und ganz oben auf der Spirale muss Sand in den Boden gemischt werden und eine gute Drainage herrschen, denn hier kommen die Mittelmeerkräuter hin. Volle Sonne und trockener, magerer Boden sind hier zu finden, ideale Bedingungen für Salbei, Thymian und Rosmarin.

Ideale Bedingungen für alle Kräuter

Die Steine speichern noch zusätzlich Wärme, die an die Kräuter abgegeben wird. Man muss sich auch nicht architektonisch an die Struktur der Spirale halten, sondern kann auch Lücken zwischen den Steinen für weitere Kräuter nutzen, die dann an den Seiten emporwachsen. Wichtig ist nur, dass man nicht zuviele Pflanzen setzt, sonst gehen zwangsläufig welche ein, da sie sich gegenseitig den Platz streitig machen. Am Besten legt man seine Spirale im Frühjahr oder Herbst an. Frühjahr hat den Vorteil, dass im Sommer richtig geerntet werden kann. Das Prinzip der Spirale stammt aus der Permakultur, in der man mit den Bedürfnissen der Pflanzen arbeitet und nicht gegen sie.

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Den Teich am Boden legt man entweder mit ein bißchen Teichfolie aus oder man nimmt einfach einen Maurerkübel, den man in die Erde einsetzt. Dabei ist aber zu beachten, dass die unteren Pflanzen auch eine Verbindung zum Wasser brauchen, deshalb müssen von Erde zum Teich entweder alte Stoffstreifen gelegt werden, Wurzelgeflecht oder andere Dinge, die ähnlich wie ein Docht wirken und das Wasser in die Erde ziehen. Grundsätzlich sollte man vor allem bei kleinen Spiralen darauf achten, kleinwüchsige Arten der Kräuter zu nehmen. Große und lang wurzelnde Kräuter wie Liebstöckel sind eher ungeeignet. Wermut hat kein gutes Aroma für Nachbarkräuter und Estragon und Minzen brauchen Töpfe aufgrund ihrer Wurzelausläufer. Basilikum ist aufgrund seines hohen Wasserbedarfs ebenfalls nicht zur Beetpflanzung geeignet.