Köln – Der nächste Sommer kommt bestimmt. Aber wenn das liebste Hobby eine Zwangspause einlegen muss, erscheint die Wartezeit besonders lange. Aber warum nicht die Zeit nutzen und Werkzeuge und Gartengeräte für den ersten Einsatz warten? Dann macht schließlich die Gartenarbeit im Frühjahr vom ersten Tag an wieder Spaß.

«Hacke, Spaten, Scheren und andere Gartenutensilien sind zwar robust und wetterbeständig», betont Peter Baruschke, Redakteur der Heimwerker-Zeitschrift «Selbst ist der Mann». «Wenn sie aber mehrere Monate im kalten Gartenhaus überstehen sollen, brauchen sie etwas Zuwendung.» Vor allem Schneidwerkzeuge neigen dazu, Rost anzusetzen und abzustumpfen.

«Gröbere Pflanzenreste an Scheren, Sägen, Messern und Klingen lassen sich gut mit einer festen Bürste, zum Beispiel einer Rosshaarbürste beseitigen», rät Dieter Bosbach, Trainer an der DIY Academy in Köln. «Eine Drahtbürste eignet sich weniger, sie würde das Metall zerkratzen.» Dann die Werkzeuge mit einem leicht in Öl getränkten Lappen abreiben. «Das löst Verschmutzungen und beugt dem Ansatz von Rost vor.»

Sind die Werkzeuge eigentlich noch scharf? «Manchmal entstehen auf Gartenscheren leichte Scharten, die sich mit sogenannten Abziehsteinen gut abschleifen lassen», erläutert Baruschke. Diese Steine haben eine gröbere Seite zum Ausgleichen von Unebenheiten und eine feine Seite zum Schärfen.

Beim Rasenmäher sollte während der Winterruhe die Zündkerze angelöst, aber nicht komplett herausgedreht sein. Der Tank benzinbetriebener Rasenmäher muss außerdem komplett leer sein. Wasseranteile des Kraftstoffs gasen mit der Zeit aus. Bleibt E10-Benzin über die Wintermonate im Tank, können sogar Dichtungen beschädigt werden. Das Motoröl kann aber drin bleiben. «Den Ölwechsel erledigt man am besten zu Beginn der neuen Gartensaison», rät Bosbach.

Die Reinigung der Rasenmäher erfolgt ähnlich wie bei den anderen Schneidwerkzeugen. Eine feste Bürste entfernt Schmutz und Grasreste aus dem Innenraum. Wenn nötig, ihn mit Wasser ausspülen und trocknen lassen. «Am Schluss mit einem in Öl getränkten Tuch über die Messer reiben und das Lager fetten beziehungsweise mit einem Kriechöl einsprühen. So sind diese Teile vor Feuchtigkeit und Rost geschützt», sagt Bosbach.

Die sauberen und eingefetteten Werkzeuge können ohne Bedenken in der Garage oder im Schuppen überwintern. «Wer es besonders gut machen will, hängt die Geräte auf, damit sie keinen Kontakt zum Boden haben», rät Bosbach. Federklemmen, Klapphaken oder Kunststoff-Ösen bringen Spaten, Harken, Hacken und andere große Gartengeräte platzsparend an der Wand unter. Kleinere Werkzeuge kommen in Schubladen oder Regale. «Wichtig ist, Klingen und Sägeblätter nicht aufeinander zu lagern, sonst entstehen Beschädigungen», so Baruschke.

Werkzeuge, die mit einem Akku laufen, sollten möglichst nicht Minusgraden ausgesetzt sein. Für sie ist der Keller der bessere Platz. «Vor allem ältere Modelle, die mit Nickel-Cadmium- oder Metall-Hybrid-Akkus ausgestattet sind, vertragen keinen Frost», warnt Baruschke. Sie könnten sich selbst entladen. «Wer sichergehen will, kann sie während des Winters einige Male nachladen.» Neue Akkus sind aber nicht so empfindlich. «Die meisten Werkzeuge sind heute mit Lithium-Ionen-Akkus ausgerüstet», erklärt Bosbach. Sie sollten möglichst auf zwei Drittel ihrer Ladekapazität aufgeladen sein, bevor sie in die Winterpause gehen. «In diesem Zustand halten sie bis zu einem Jahr durch, ohne nennenswert an Energie zu verlieren.»

Gartenschläuche werden entleert, ehe sie aufgerollt im Schuppen lagern. «Sie brauchen zwar nicht frostsicher verstaut zu werden, dürfen aber auch nicht draußen bleiben», sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde. Regentonnen sollten ebenfalls entleert und dann umgekippt oder wenigstens abgedeckt werden. «Sonst werden sie schnell zur Todesfalle für Vögel und kleinere Tiere.»

Fotocredits: Nestor Bachmann
(dpa/tmn)

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