Frankfurt/Main – Zimmerpflanzen sind ein Wohntrend. Das mag etwas verwunderlich klingen, denn neu ist an Pflanzen im Raum schließlich nichts. Doch auf der internationalen
Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt am Main (bis 13. Februar) wird deutlich: Es soll so grün wie noch nie zu Hause werden.

Möglich macht das eine breite Produktpalette, die 2018 in die Läden kommen soll. Allerdings kommt der Trend zur Zimmerpflanze weder überraschend, noch ist er vollständig neu. Seit einigen Jahren schon wächst das Interesse der Menschen am Hobbygärtnern auf Balkon, Terrasse und im Garten. Ein Fokus auf gesunde Ernährung und nachhaltiges Leben geht damit einher.

Die nun folgende Entwicklung der Zimmerpflanze zum Wohntrend 2018 war letztlich nur eine Frage der Zeit. Ambiente-Leiterin Nicolette Naumann bezeichnet sie bereits als «das große Ding». Obwohl die Messe keine Pflanzenschau ist, sind nicht nur Produkte dafür in allen Hallen präsent, sondern viele Aussteller dekorieren ihre Stände auch über und über mit dem Grün.

Und in der Wohnung? «Damit möchten sich die Menschen die Natur ins Haus holen», erläutert Juliane Dörschel, Designerin des Einrichters Lambert. «Gerade in Kombination mit Holz geschieht das derzeit in der Einrichtung.» Auch andere natürliche Materialien wie Stein, Kork und Filz erleben ein Comeback. Die Hersteller konzentrieren sich insbesondere auf Hängesysteme – allen voran die gute alte Ampel ist zurück.

Die Aussteller selbst setzen bei ihren Ständen auf der Messe oft auf Glasgefäße, in denen die Wurzeln zu sehen sind. Ebenfalls beliebt ist eine japanische Pflanztechnik namens Kokedama: Pflanzen werden in gebundene Moosbälle gesetzt, die sich aufhängen lassen.

Außerdem erlebt ein beliebtes, zuletzt oft als altbacken verrufenes Produkt eine Renaissance: Hängesysteme aus der Knüpftechnik Makramee.

Aber es werden auch viele Neuentwicklungen zum Aufhängen auf den Markt gebracht, die die Kultur der Pflanzen einfacher machen sollen. So kommen Ampeln auf den Markt, die heraustropfendes Wasser verhindern oder das regelmäßige Steigen auf eine Leiter zum Gießen überflüssig machen. Das Gleiche gilt für Zubehör wie Gießkannen, die selbst komplett gefüllt kein Wasser verschütten sollen.

Noch ein Nischenprodukt, aber ebenfalls in diesem Jahr häufiger zu finden: kleine Gewächshäuser für den Wohnraum, in denen Gemüsepflanzen Bedingungen vorfinden, um auch am Fenster zu gedeihen. «Sogar Deko-Artikel für Töpfe gibt es wieder: kleine Häuschen etwa, die in den Topf gestellt werden», ergänzt Naumann.

Gibt es auch eine Trendpflanze? Naumann sieht einen Fokus auf Pflanzen, die wie Makramee in der Vergangenheit beliebt waren: der gute alte Gummibaum und die Monstera – eine Überraschung für die Trendanalystin. «Das war in meiner Jugend der Inbegriff von Spießigkeit», so Naumann.

Doch wer über die Ambiente geht, sieht eigentlich nur einen einzigen Star: den Kaktus. Er steht als Dekoration in den Wohnszenarien der Hersteller. Aber auch als Motiv auf Produkten ist er beliebt: Modedesigner drucken ihn zum Beispiel auf Taschen und Shirts, er ziert Wandbilder, Kissen und Postkarten. Und sogar als Porzellanfigur steckt er in Töpfen und Hängegefäßen – für alle, die den grünen Trend zwar irgendwie mitmachen möchten, aber Pflanzen selbst nicht kultivieren wollen.

Grüne Möbel: Pflanzideen für den Wohnraum zum Nachmachen

Pflanzen sind der große Trend für den Wohnraum im Jahr 2018. Das gilt nicht nur für grünes Blattwerk als Dekoration, vielmehr wird es nun in die Möbel integriert. Ein paar Aussteller der internationalen Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt (bis 13. Februar) zeigen an ihren Ständen Ideen, die man gut selbst zu Hause nachbauen kann:

– Raumtrenner oder zimmerhohe Wände aus Europaletten: Auf der Unterseite der Palette sitzen die Bodenplatten so auf, dass sie Taschen für Pflanzkörbe bilden. Tipp: Vor allem hängende Pflanzen begrünen die Wand schnell.

– Lose Schubladen aus alten Kommoden: Die Schubladen lassen sich wie Regalbretter an die Wand hängen und bepflanzen.

– Pflanzkasten am Boden: Tische oder Regale lassen sich um Pflanzbehälter ergänzen, aus denen Blätter ragen.

– Topfhalter: In Regalbretter lassen sich runde Ausschnitte sägen, in die passgenau Blumentöpfe gehängt werden.

Fotocredits: Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert,Franziska Gabbert
(dpa/tmn)

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