Berlin (dpa/tmn) – Besonders schön, pflegeleicht oder stark gefährdet: Jedes Jahr küren gärtnerische Fachverbände Pflanzen des Jahres, auf die sie besondere Aufmerksamkeit lenken wollen. Etwa aus Gründen des Umweltschutzes und natürlich fürs Marketing. Ein Überblick über die
Pflanzen des Jahres 2018:

TIPP 1: DIE TAGLILIE – STAUDE DES JAHRES

Die
Taglilie hat einen Vorteil: Sie benötigt nur wenig, erläutert der Bund deutscher Staudengärtner, der den Titel vergeben hat. Das ist im Frühling eine Portion Volldünger, und alle paar Jahre im Herbst wird der Stock am besten geteilt. Das Teilen wird aber zum Beispiel nur dann nötig, wenn die Pflanze blühfaul geworden ist. Hobbygärtner bekommen mit der Taglilie im Garten also eine schöne Pflanze, die um ein Vielfaches pflegeleichter ist als manch andere Prachtstaude.

Die Pflanze braucht einen sonnigen Standort. Viele Sorten vertragen aber auch Halbschatten. Der Bund rät, einfach blühende Sorten zu typischen Pflanzen des Bauerngartens zu setzen. Zum Beispiel kann das grasartige Laub der Taglilie verkahlende Stängel von Phlox und Astern kaschieren. Auffälligere Sorten passen eher neben schlanke und aufrechte Ziergräser, da diese nicht von den schönen Blüten ablenken.

TIPP 2: DIE STECKRÜBE – GEMÜSE DES JAHRES

Die
Steckrübe ist für den Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) das Gemüse der Jahre 2017/18. Bekannt ist sie vor allem aus Geschichtsbüchern: Im sogenannten Steckrübenwinter 1916/17 während des Ersten Weltkrieges ersetzte sie die Kartoffel. Aber aus zwei Gründen erlebt sie gerade ein Comeback: Altes Gemüse wird wieder gerne in der modernen Küche verwendet. Und die Steckrübe gilt als kalorienarm und gesund.

Die Steckrübe lässt sich zwischen Mitte Mai und Mitte Juni in einen humushaltigen und lehmigen Boden säen. Ist der Boden im Garten zu leicht, sollte man verstärkt gießen und düngen. Die VEN-Experten raten, auf einer Fläche von 30 bis 40 Zentimeter mal 40 Zentimeter vier bis fünf Samenkörner in die Erde zu geben. Davon bleibt die kräftigste unter den heranwachsenden Pflanzen stehen, der Rest wird entfernt. Die Ernte findet im Oktober statt, ist aber bis zum ersten stärkeren Frost und spätestens vor Weihnachten möglich.

TIPP 3: DER LANGBLÄTTRIGE EHRENPREIS – BLUME DES JAHRES

Der
Langblättrige Ehrenpreis (Veronica maritima) gilt in mehreren Bundesländern als stark gefährdet, in Thüringen sogar als ausgestorben. Die Loki Schmidt Stiftung will mit der Kür zur Blume des Jahres nicht nur darauf aufmerksam machen, sondern auf die Probleme, die der natürliche Standort des Ehrenpreises hat. Mit der Bedrohung der naturnahen Flussaue könnte ein Ökosystem sterben.

Der Ehrenpreis eignet sich auch für die Kultur auf Balkon und im Garten. Zumal man Insekten damit etwas Gutes tut: Er bietet viel Nahrung. Die Staude wächst 50 bis 120 Zentimeter hoch, und sie mag feuchte Standorte an den Rändern von Gewässern sowie Orte, die Bedingungen wie lichte Auenwälder bieten. Für trockenere Standorte eignet sich der verwandte Ährige Ehrenpreis (Veronica spicata).

TIPP 4: DIE ESS-KASTANIE – BAUM DES JAHRES

Sie ist eine Investition in die Zukunft: Die
Ess-Kastanie kann 25 Meter hoch und mehrere hundert Jahre alt werden – der perfekte Hausbaum. Zumal das markante Gehölz mit meist kurzem Stamm und einer breit geöffneten Krone auch aussieht, wie von Kindern gemalt.

Vor allem kommt die Ess-Kastanie in Parks vor, erläutert die Stiftung Baum des Jahres. Sie vergab den Titel für das Jahr 2018 nach eigenen Angaben an die Ess-Kastanie, um damit eine Baumart ins Bewusstsein zu rücken, die in deutschen Wäldern nicht überall ins Auge sticht. Wer sie in den Garten setzen möchte, braucht einen warmen Standort.

TIPP 5: DER INGWER – HEILPFLANZE DES JAHRES

Ingwer lässt sich nur in milden Weinbauregionen im Freien ziehen, aber der Anbau im Haus gelingt dafür problemlos. Einfach im Frühling eine frische Knolle in einen Topf stecken. Gezogen wird die Pflanze aus etwa fünf Zentimeter langen Stücken, die mindestens ein Auge haben, erklärt der Verein Paracelsus.

Die Stücke werden auf durchlässige Gartenerde gelegt und dünn mit dieser auch bedeckt. Eine Plastikfolie über dem Topf regt das Keimen an. Die Erde sollte der Gärtner feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Ein heller, aber nicht zu sonniger Platz mit gleichbleibender Temperatur ist vorteilhaft.

Fotocredits: Sonya Schönberger,Bodo Schackow,Axel Jahn,Sebastian Gollnow,Andrea Warnecke,Marion Nickig

(dpa)