Wer im Garten oder am Gartenhäuschen ein Wespennest entdeckt, der hat unter Umständen ein Problem. Nicht nur das einen das laute Gesumme und Gebrumme stört, mit kleinen Kindern oder Allergikern im Garten können die stechenden Insekten nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich werden.

Doch nicht immer dürfen die Nester entfernt werden, schon gar nicht auf eigene Faust. Damit kann man sich sogar strafbar machen. Es kommt ganz konkret auf die Art der Insekten an, ob ein Nest entfernt werden darf oder nicht. Hornissennester müssen generell bleiben oder im Härtefall von einem Fachmann mitsamt der Tiere umgesetzt werden, bei den Wespen gibt es Unterschiede.

Manche Arten sind harmlos

Die einzigen zwei Wespenarten, die tatsächlich störend oder durch Stiche wirklich gefährlich werden können, sind die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Alle anderen Arten gelten als harmlos und müssen bleiben. Um zu klären, worum es sich im Einzelfall handelt, sollte man sich als Gartenbesitzer oder Mieter immer an die zuständigen Stellen, z.B. Naturschutzexperten vor Ort, wenden und einen Termin zur Begutachtung ausmachen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass die Nester einfach so entfernt werden dürfen, nur weil es sich um die zwei oben genannten Arten handelt. Denn erst muss geprüft werden, ob wirklich ein triftiger Grund vorliegt. Das kann beispielsweise sein, wenn die Wespen ihr Nest genau am Fenster vom Kinderzimmer gebaut haben. Nur dann kann man das Nest von geprüften Stellen entfernen lassen, je nach Kommune zahlt man selbst dafür oder nicht.

Gerade Hornissen stehen unter speziellem Artenschutz. Erstens gibt es deutlich weniger von ihnen als von ihren kleineren Verwandten und zweitens sind sie trotz ihrer Größe und Lautstärke wesentlich ungefährlicher als ihr Ruf. Experten sagen, dass Hornissen im Gegensatz zu Wespen nichts Süßes anfliegen und eine deutliche längere Toleranz haben, was das Stechen angeht, als die Gemeine Wespe. Macht man sich also selber an ein Nest und zerstört es, und es wird den Behörden gemeldet, kann man eine Geldstrafe aufgebrummt bekommen. Die Aussage, dass sechs Hornissen ein Pferd töten könnten, ist absoluter Unsinn, denn Hornissen haben nicht mehr Gift als ganz normale Wespen.

Kann man Wespennestern vorbeugen?

Erstmal gilt es immer, sich in Ruhe klarzumachen, wo das das Nest genau sitzt und wie groß es in Wirklichkeit ist. Im Herbst sterben die Nester von Wespen und Hornissen komplett ab, nur die jeweilige Königin überwintert. Allerdings nicht im Nest. Man sollte sich also die Frage stellen, ob man nicht die drei oder vier Sommermonate mit den Insekten in der Nachbarschaft auskommen könnte. Bei Erdwespen lässt sich durch vor die Erdlöcher gespannte Tücher die Ausflugrichtung verändern, so dass sie nicht Richtung Haus fliegen. Und die Innenräume lassen sich durch Netze vor den Fenstern schützen, was z.T. bereits ein effektiver Insektenschutz ist. Man sollte sich immer an eine gewisse Distanz zum Nest halten, denn ab einer Nähe von vier bis einem Meter kommen die tierischen Bewacher und nur wenn man die ignoriert, dann kann man gestochen werden. Grundsätzlich haben Wespen und Hornissen einen Flugradius von bis zu drei Kilometern, wenn sie auf Nahrungssuche sind.

Hat man nun ein Nest in unmittelbarer Nähe entweder ausgeräumt oder toleriert, ist es im Winter wichtig, die entsprechenden Einfluglöcher zu verschließen. Auf diese Weise kann man sichergehen, dass es nicht wieder erneut besiedelt wird, gleichzeitig wird dort aufgrund des alten Nestes kein neues mehr gebaut. Da sich Wespen vorwiegend in dunklen und geschützten Stellen ansiedeln, kann man bei Neubauten darauf achten, im Dachgeschoss eine lückenlose Unterspannbahn als Dachhaut anzubringen. Auf diese Weise kommen sie gar nicht erst in den Dachstuhl. Sollten Wespen häufig von außen eindringen, empfiehlt sich fürs erste die Verwendung eines Fliegengitters.

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