Artikelgebend ist die Beere des Schlehdorns.

Artikelgebend ist die Beere des Schlehdorns. Gegen Verdauungsbeschwerden hilft ein Schlehenschnaps – das hat meine Großmutter jedenfalls behauptet. Bei einem Waldspaziergang im Frühling kann man die Früchte der Schlehe, die auch Schleh- oder Schwarzdorn genannt wird, schnell mit winzigen Pflaumen verwechseln. Leider schmecken die Erzeugnisse des Rosengewächses jedoch nicht so – roh etwas zu sauer, als Tee gegen Fieber und Verstopfung hingegen ein Renner!

Anziehungspunkt für Insekten und Vögel

Die Rinde der Schlehe ist dunkelbraun bis schwarz, die Zweige dagegen sind rotbraun gefärbt. Die Blüten versprühen ein leichtes Mandelaroma, das den Frühlingsduft im Garten noch ein wenig aufwertet. Und neben der Flora bereichert sie auch die Fauna: Die Schlehe sondert reichlich Nektar ab und lockt damit Schmetterlinge und Bienen an, denen das Gewächs als Weide dient. Doch Vorsicht: Die Schlehe bildet fiese Dornen aus, was uns den einen oder anderen Pieks verpasst, kleinen Vögeln hingegen einen idealen und geschützten Lebensraum gewährt. Übrigens: Mit etwas Glück könnt ihr den seltenen Neuntöter beobachten, wie er auf den Dornen der Schlehe Insekten aufspießt und das Gewächs so zu seiner Vorratskammer macht.

Standort und Pflege

Die Heimat der Schlehe erstreckt sich von Europa über Vorderasien bis nach Nordafrika, weshalb sie vor allem sonnige Plätze bevorzugt. Abgesehen davon müsst ihr bei der Pflege auf nicht allzu viele Dinge achten: Die Schlehe gedeiht auch auf nährstoffarmen Boden und ist sehr genügsam, was das Bewässern und Düngen angeht. Seid ihr in den Bergen beheimatet, ist die Schlehe ebenfalls der ideale Bewohner in eurem Garten, denn sie wächst auch in Höhenlagen bis zu 1.500 Metern.

Die Früchte der Schlehe

Die dunkelblauen Früchte der Schlehe erreichen ihre Reife von Oktober bis November. Am besten erntet ihr sie nach dem ersten Frost, dann sind durch die Einwirkung der Kälte einige der leicht bitteren Gerbstoffe abgebaut. Ihr könnt die Früchte aber auch vor der Verwendung kurz einfrieren und diesen Effekt somit künstlich hervorrufen. So eignet sich die Schlehe hervorragend für einen leckeren Fruchtsaft und Wein, Marmelade oder Gelee. Das kräftige Aroma lässt sich auch gut mit anderem Obst kombinieren – eurer Experimentierfreude sind da keine Grenzen gesetzt! Und aufgesetzt mit Korn oder Rum und Kandiszucker ergeben die Früchte des Schlehdorns einen prima Likör. Also traut euch an die Wildfrucht!

Bildherkunft: Fotolia, 30844451, Jakob Kamender