Und sie trifft uns auch dieses Jahr wieder, wenn auch nicht als wirklich echte Schafskälte. Gemeint ist damit ein meteorologisches Phänomen, welches eigentlich auf Bauernregeln basiert, aber statistisch gesehen tatsächlich mit erstaunlicher Häufigkeit jedes Jahr um dieselbe Zeit wiederkehrt, nämlich um den 11. Juni herum.

Der Zeitraum, in dem die Schafskälte auftreten kann, liegt zwischen dem 4. und 20. Juni, sprich es ist kein Wunder, dass wir momentan wieder alle ein wenig frieren und uns mit Regen und kaltem Wind abfinden müssen. Ganz Mitteleuropa ist von dieser Wetterlage betroffen, Deutschland aber ganz besonders. Und natürlich trifft es die höher gelegenen Regionen in den Mittelgebirgen und den Alpen noch stärker, da hier die Luft um diese Jahreszeit sowieso noch kälter ist. So wie bei den Eisheiligen, die fast jedes Jahr Mitte Mai kalte Luft und Nachfröste bringen können, die vor allem den Jungpflanzen gefährlich werden, können die Temperaturen bei einer echten Schafskälte – wie zuletzt 1998 – durchaus auf 5 – 10 Grad fallen. Dieses Jahr sieht es ja bisher nicht ganz so schlimm aus. Wenigstens ist der Einsatz von Leuchten im Juni nicht mehr so vonnöten, da es bereits deutlich länger hell ist.

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Meteorologischer Hintergrund

So wie bei den Eisheiligen liegt das Wetterphänomen auch darin begründet, dass sich Festland und Wassermassen naturgemäß nicht mit der gleichen Geschwindigkeit erwärmen. Durch immer wärmere Tage und höhere Sonneneinstrahlung in den Monaten April und Mai haben sich die Landmassen bis Anfang Juni schon recht stark erwärmt, die umliegenden Wassermassen sind jedoch immer noch recht kalt. Dadurch kommt es zu einem Tiefdruckgebiet über Europa, welches uns in Deutschland von West bis Nordwest mit eiskalter Luft aus den Polarregionen versorgt. Herrschte bisher die Windrichtung Südwest vor, dreht es sich Anfang/Mitte Juni auf Nordwest. Und weil die gesamte Umwälzung der Luftdruckverteilung auf großem Raum so ähnlich ist, wie über dem indischen Subkontinent, ist dieses Phänomen auch unter dem Namen „Europäischer Sommermonsun“ bekannt. Aber wer weiß, vielleicht wird sich das ja mit der schleichenden Erderwärmung auch nochmal ändern.

Doch warum heisst die Schafskälte eigentlich so? Das liegt daran, dass man die Schafe und Lämmer seit Jahrhunderten traditionsgemäß bis Anfang Juni geschoren hat. Und denen kann dieser Kälteeinbruch ohne ihr schützendes Fell derart zu schaffen machen, dass sie im Zweifel krank werden oder auch verenden. Aber heutzutage passiert das kaum noch, schließlich wissen die Bauern und Hirten über diese Wetterlagen Bescheid und bringen ihre Tiere über Nacht in die Ställe.

Pflanzen müssen auch geschützt werden

Viele Gärtner und Hobbygärtner haben spätestens ab Mitte Mai ausgepflanzt und ausgesät und bisher ist sicherlich dank der warmen Tage auch vieles schon sehr gut gewachsen. Aber in diesen Tagen heisst es aufpassen, denn in Bodennähe kann es nachts dank der Schafskälte durchaus nochmal zu leichten Frösten kommen. Viel braucht es allerdings nicht, um die eventuell noch jungen Pflanzen vor großen Schäden zu schützen. Alle jungen Pflanzen sollten möglichst mit Flies abgedeckt werden, um die jungen Triebe zu schützen. Alles was wirklich empfindlich und wärmeliebend ist, sollte über Nacht entweder von Balkon oder Terrasse reingeholt oder auch abgedeckt werden. Das gilt besonders für mediterrane Pflanzen wie Basilikum oder auch vor allem Tomaten. Sind die Schützlinge noch klein, reicht es auch einen großen Tontopf drüberzustülpen. Wichtig ist auch, in dieser Zeit möglichst nur vormittags zu gießen, damit die Pflanzen nicht abends auch noch mit der Verdunstungskälte zu kämpfen haben.

Hiermit schützen Sie Ihre Pflanzen:

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Und bei Kräutern gilt: möglichst schnell ernten. Wer immer wieder aberntet, sorgt so für neue Triebe und schnelles Wachstum. Und lässt sich nicht alles so schnell verbrauchen, kann man die meisten Kräuter entweder gehackt und gewaschen einfrieren, oder in Öl einlegen oder trocknen.

Foto © Paul Wander – Fotolia.com