Die Kapuzinerkresse ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Nutzpflanzen sowohl im Garten, als auch auf Balkon und Terrasse. Denn erstens eignen sich vor allem die rankenden Arten verzüglich zum Begrünen von Zaun und Sichtschutz und zweitens geben sowohl die großen runden Blätter als auch die hübschen und duftenden Blüten eine tolle Beilage zu Salaten und Vorspeisen ab.

Bei guter Pflege blühen diese wüchsigen Pflanzen von Juli bis Oktober, so dass den ganzen Sommer über geerntet werden kann. Ursprünglich kommt die Kapuzinerkresse, genauer gesagt „Tropaeolum“ aus Äquatornähe. In Kolumbien und Peru ist ihre eigentliche Heimat, doch schon vor Jahrhunderten hat sie sich zu einem der beliebtesten Gewächse in deutschen und europäischen Gärten gemausert. Es gibt allerdings Unterschiede zwischen dem Gewächs in Südamerika und den hiesigen Pflanzen.

Rankende und niedrige Arten

Während hierzulande wie in allen Regionen mit gemäßigtem Klima die Pflanzen einjährig kultiviert werden, sprich jedes Jahr neu angepflanzt werden müssen, gedeihen die rankenden Arten in ihrer Heimat und in wärmeren Gefilden als mehrjährige Stauden. Möglich ist das bei uns nur im Wintergarten, denn die Pflanze ist in allen ihren Teilen frostempfindlich.

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Die niedrigen Arten, wie Tr. Majus und Tr. Hybriden, eignen sich sehr gut als Bodendecker und hübsche Beetpflanze, da sie nur eine Höhe von 20 bis 30 Zentimetern erreichen. Die rankenden Arten hingegen erreichen locker Höhen von zwei bis drei Metern. Diese hohen Kapuzinerkressen brauchen allerdings Rank- und Schlinghilfen, wie beispielsweise Zäune, Geländer und Rankgitter. Die mit Abstand größte Pflanze dieser Gattung ist die Tr. Peregrinum, die sog. Kletternde Kapuzinerkresse, welche ohne Probleme drei bis vier Meter hoch wächst.

Während die Blütenfarbe bei allen Arten farblich von rot über gelb zu beige in Mischfarben variiert, und das auch von einfach bis gefüllt, blüht die Kletternde Kapuzinerkresse ausschließlich zitronengelb. Ihre ausgefransten und gefiederten Blütenblätter, die sich bei den anderen Arten nicht finden, haben ihr den Spitznamen „Kanarienkresse“ eingebracht, weil man bei den Blüten denken könnte, viele kleine Kanarienvögel würden auf der Pflanze sitzen.

Kultur und Pflege

Da die Kapuzinerkresse keinen Frost verträgt, wird sie erst ab Mitte Mai ins Freiland gesät. Wer jedoch schneller zu kräftigen und schnell wachsenden Pflänzchen kommen will, der legt eine Vorkultur an. Dafür braucht man kein Gewächshaus, ein freies Fensterbrett in der Wohnung oder im Haus reicht völlig aus. Anfang April kommen drei der dicken Samen in je einen kleinen Topf (ca. 8 cm). Entweder man mischt Blumenerde mit ein bißchen Lehm an, oder man besorgt sich für Vorkulturen direkt entsprechende Anzuchterde. Diese entspricht genau den Bedürfnissen heranwachsender Samen und ist in der Regel keimfrei gehalten.

Nach ein bis zwei Wochen kann man bei 18 – 20 Grad schon die ersten Keimlinge sehen, die dann viel Licht brauchen. Zuviel Wärme ist nicht gut, dann vergeilen die Triebe zu sehr und bleiben schwach. Die Kapuzinerkresse stellt grundsätzlich keine großen Ansprüche, nur sonnig muss es sein. Nicht zu viel gießen und ordentlich düngen, dann hat man den ganzen Sommer über Freude an den dunkelgrünen Blättern und den bunten Blüten.

Schädlinge

Leider zieht die Kapuzinerkresse wie ein Magnet kleine Blattläuse an. Nicht alle Spritzmittel sind in diesem Fall geeignet, denn erstens will man die Pflanzenteile noch essen und zweitens vertragen die Blätter nicht alle Mittel, die auf dem Markt sind. Man sollte sich also auf natürliche Mittel beschränken und je nach Menge der Pflanzen einfach alle zwei bis drei Tage befallene Pflanzenteile und Blätter absammeln. Das schont die Pflanze und bewahrt aber durch die kurzen Abstände vor einem zu großen Befall. Grundsätzlich heisst es zwar, dass nur die Pflanzen Schädlinge bekommen, deren Pflege oder Standort nicht stimmt, bei der Kapuzinerkresse stimmt es aber nur teilweise, da sie so gut wie immer von den kleinen Saugern befallen wird.

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Verwendung der Pflanze

Doch warum heisst diese Kressenart in Deutschland eigentlich Kapuzinerkresse? Es liegt tatsächlich daran, dass die Blüte mit ihrem kleinen Sporn so an die Kopfbedeckung der Kapuzinermönche erinnert, sprich an die Kapuzen. Einige Arten werden sogar für medizinische Zwecke eingesetzt; grundsätzlich sind die schildförmigen Blätter durch das enthaltene Senföl eine vitaminreiche und gesunde Ergänzung in Salaten und selbstgemachten Frischkäsen. Auch die duftenden Blüten sind im Ganzen essbar und können so für überraschende und ansprechende Dekorationen am Esstisch herhalten.

Für kleine Mini-Gärtner, sprich Kinder, ist die Kapuzinerkresse besonders gut geeignet, denn erstens sind die Samen schön groß, zweitens hat man schnell und vor allem sicher gut sichtbare Erfolge und drittens ist sie rundum essbar.