Einen Kompost anlegen kann jeder, dazu muss man weder handwerklich noch gartenbaulich besonders geschickt sein. Mit einigen wenigen Grundrichtlinien lässt sich ein Kompost in Windeseile in jedem Garten einrichten.

Wer einen Kompost anlegen möchte, muss sich als erstes einen geeigneten Standort suchen. Der eigenen Nase zuliebe sollte sich dieser nicht direkt am Haus befinden, sondern möglichst in einer Ecke des Gartens, die nicht zum Erholen oder Spielen genutzt wird. In Windrichtung des Hauses kann und sollte vielleicht ein Windschutz stehen, zu zwei Seiten sollte der Platz jedoch möglichst offen sein, da sonst auf Dauer Fäulnis droht. Idealerweise steht der Kompost im Schatten eines Baumes oder Ähnlichen, ununterbrochene Sonneneinstrahlung führt nicht zum gewünschten Ergebnis.

Kompost anlegen: Die wichtigsten Schritte

Ein Kompost kann sowohl lose auf dem Boden als auch in einem befestigten Rahmen angelegt werden. Eine Holzkonstruktion mit locker gereihten Latten oder Balken ist ideal und formschöner als ein nicht einfach aufgeschütteter Haufen, eine sogenannte Miete. Zwei solcher Behälter werden insgesamt benötigt. Der Boden muss in jedem Fall erdig sein, da sonst Mikroorganismen, Würmer, Insekten und alle anderen Kompost-Helfer schwer bis gar nicht an die Gartenabfälle herankommen.

Dementsprechend darf die unterste Schicht des Kompost ebenfalls nicht zu dicht angelegt werden, eine bis zu 20 Zentimeter hohe Lage an trockenen Ästen ist hier ideal. Darüber kommt eine dichtere Schicht aus Blättern, Grasabschnitt und Ähnlichem. Im günstigsten Fall kann der neue Kompost mit Material aus einem älteren ergänzt werden. Hat man noch keinen im eigenen Garten, hilft vielleicht der Nachbar aus. Auf diese Weise werden sofort erste Destruenten im neuen Kompost angesiedelt, die direkt mit der Arbeit beginnen können, sodass die „Anlaufphase“ des Kompost verkürzt wird.

Den Kompost richtig bewirtschaften

Zum letztlichen Kompostieren eignen sich alle nicht-chemischen Küchen- und Gartenabfälle wie Obst und Gemüse, Eierschalen, Kaffeesatz, Pflanzenschnitt und so weiter. Damit die Schicht nicht zu dicht wird, empfiehlt sich das Einarbeiten von kleinen Zweigen oder Stroh, denn die dadurch entstehende Belüftung begünstigt den Kompostiervorgang. Man füllt zunächst einen der beiden Behälter und deckt ihn dann idealerweise mit Gartenerde ab, das hält lästige Fliegen fern. Nach etwa drei bis vier Monaten ist der Rohkompost fertig und kann bereits verwendet werden.

Besser ist es jedoch, diesen Kompost in den zweiten Behälter umzusetzen und weiter reifen zu lassen. Die Umsetzung verbessert die Belüftung und gleicht Temperaturunterschiede aus, sie hilft außerdem gegen unangenehme Gerüche, die zumeist durch angestaute Nässe verursacht werden. Bei anhaltender Trockenheit dagegen sollte dem Kompost Feuchtigkeit zugeführt werden, auch Zusätze wie Kalk oder Gesteinsmehl aus dem Gartenbaumarkt können das Verrotten beschleunigen. Nach insgesamt etwa einem Jahr ist der Kompost fertig und kann nun als Dünger im eigenen Garten verwendet werden. Wer nicht so lange warten möchte, verwendet Schnell- oder Thermokomposter, die in jedem Baumarkt angeboten werden, jedoch preisintensiver und anfälliger für Fäulnis sind.

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