Viele Orchideenliebhaber träumen von einem eigenen Warmhaus. Die Temperatur sollte zwischen 18°C und 28°C liegen. Da Orchideen eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben, ist an eine automatische Luftbefeuchtung zu denken.

Wegen des ständigen Neuzugangs bei jedem Sammler sollte das Warmhaus nicht zu knapp bemessen werden. Um Heizkosten zu sparen, wählt man einen sonnigen Standort im Garten. Das Heizsystem des Gewächshauses kann man an die Zentralheizung des Wohnhauses anschließen. Die Verglasung muss wärmeisoliert sein. Ein Lüfter sorgt für ständige Luftzirkulation. Automatische Lüftungsklappen regulieren die Raumtemperatur. Im Sommer sollte der Orchideenliebhaber die Scheiben bei zu großer Hitze abdecken, Orchideen sterben bei über 35 °C ab.

Steht das Haus, dann kann man mit der Bepflanzung beginnen. Die einheimischen Arten leben eher terrestrisch. Diese sind für unser Warmhaus nicht so geeignet. Die Pflanzen die uns interessieren kommen aus den tropischen Gefilden. Sie leben meist epiphytisch hoch oben auf den Bäumen. Sie sind keine Schmarotzer, sondern nehmen das Wasser aus der Luft auf. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit bildet sich in der Natur hoch oben in den Bäumen Humus an den Ästen, woraus dann die Wurzeln Nährstoffe ziehen.

Bei der Gestaltung des Warmhauses steht man nun vor der Aufgabe ein geeignetes Pflanzsubstrat zu wählen. Dieses kann man sich aus speziellen Bestandteilen selber individuell herstellen oder es einfach über den Handel beziehen. Auch in unserem Warmhaus werden sowohl Orchideen in Pflanzschalen, wie auch auf Baumstämmen in lockeres Pflanzsubstrat gepflanzt.

Man sollte so vorgehen, dass die Gefäße für 2-3 Jahre genügend Platz zum Wachsen geben. Vertrocknete und verfaulte Wurzeln sind restlos zu entfernen. Nach dem Einpflanzen, bzw. Befestigen dürfen die Pflanzen erst einmal nicht gegossen werden. Die Wasserzufuhr erfolgt über die Luftbefeuchtung. Erst wenn die Wurzeln betrocknet sind und sich verfestigt haben kann man vorsichtig mit dem Gießen beginnen. Orchideen dürfen nur mäßig gegossen werden, alle paar Tage. Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden. Die Wurzeln würden anfangen zu faulen und die Pflanze geht ein. Das Wurzelwerk öfter einmal durchtrocknen lassen kann nicht verkehrt sein.

Orchideen mögen vor allem die Morgen- und die Abendsonne. Zur Nacht sollte die Temperatur etwas abgesenkt werden. Gegossen oder beregnet wird vor allem in den Morgenstunden. Wichtig ist vielleicht noch dass der Sammler sich Orchideen zulegt, die im selben Temperaturbereich leben.

Viele Pflanzen eignen sich für so ein Warmhaus. Verschiedene Arten von Phalaenopsis, Miltonia, Frauenschuh, Cymbidium finden sich wohl in jedem Baumarkt oder Blumenfachhandel. Die Königin unter den Orchideen ist wohl die Cattleya. Auch sie gibt es in verschiedenen Farben wie weiß, orange oder weinrot. Wer es etwas bizarrer mag entdeckt vielleicht den Stern von Madagaskar (Angraecum sesquipedale) für sich.

Alles in allem ist dies ein sehr kostspieliges Hobby, jedenfalls wenn man es in dieser Form betreibt.

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