Vom Winter bis in das Frühjahr hinein blühen die Schnee- oder Christrosen (Helleborus) in jedem Garten, sofern man einige Bedingungen beachtet, die zum Wohlergehen dieser Nieswurzarten unerlässlich sind. Zwischen 10 und 30 Zentimeter Höhe haben die mehrjährigen Pflanzen, die heute noch als strenggeschützte Arten in den östlichen Nord- und Südalpen sowie im Balkan vorkommen. In Deutschland findet man die wilden Schneerosen in Bayern, in höher gelegenen Alpenzonen.

Blütezeit

Die Christrosen erfreuen mit ihren großen Blüten in vielen Farbnuancen und ganzjährig sattgrünem Laub. Die oftmals gezähnten Blattränder sind ein Schmuck in den Beeten. Die Hauptblütezeit ist von Februar bis April, kann jedoch auch schon im November beginnen und im Mai enden. Das ist wetterabhängig. Der Frühblüher gehört eigentlich in jeden Garten und Pflanzen kann mit oder ohne Blüte in die Erde bringen. Sie sind völlig anspruchslos. An den Fruchtblättern entwickeln sich Samen deren Reifezeit im Frühsommer ist. Die kalkliebende Art benötigt für ein optimales Wachstum lichten Schatten und das gibt es in jedem Garten. Die Nieswurzart wird häufig kultiviert, verwildert jedoch selten. Sie ist durch ihre Inhaltsstoffe Saponine und Protoanemonin sowie Hellebrin stark giftig und schädigt so unmittelbar nach einem Verzehr das Herz. Allerdings befinden sich die starken Giftstoffe in den Rhizomen, so dass die Warnungen vor dieser schönen Blume kaum beachtet werden müssen. Niemand wird sich aus den Blättern einen Salat machen, oder die Blüten verzehren. Als Herzmittel und harntreibendes Medikament wurde Helleborus im 16. Und 17. Jahrhundert verwendet.



Schneerosen finden Sie hier:


Heilige Pflanze

Die Schneerose galt wegen ihrer Blüte zur Weihnachtszeit als heilige Pflanze. In der Magie schreibt man ihr besondere Kräfte zu, die böse Geister vertreiben. So war es im 17. Jahrhundert bis in die neuere Zeitepochen durchaus üblich, Schweinen Blüten in das Ohr zu stecken, das sollte die Schweinepest verhindern..
Besonders edel wirkt im Garten die rein weiße Helleboris, die jedoch manchmal auch Blüten hervorbringt, die in den grünlichen Farbton wechseln, so wie man es bei der Nieswurz kennt. Schon im 16. Jahrhundert fanden Menschen Freude an dieser großblütigen Pflanze und holten sie in den Garten. Viele bunte Sorten, darunter auch gesprenkelte und gepunktete Blüten, werden heute gezüchtet. Helleboris wirken nicht als Einzelpflanze. Man sollte sie in Gruppen setzen, Laub und Blüten zeigen sich dann vorteilhaft zu nahezu jeder Jahreszart und besonders, wenn der Garten mit einer Schneedecke überzogen ist.

PFlege

Pflegemaßnahmen sind nur minimal nötig. Durch die ganzjährig vorhandenen grünen Blätter fallen kaum Zersetzungsprozesse an. So kann man alles was von der Pflanze auf den Erdboden fällt, unbedenklich liegen lassen. Es ist Nahrung für die Rhizome. Die Schönheit der Helleboris muss ein jeder für sich selbst finden. Heute gibt es zahlreiche Sammler, die nicht selten mehr als 50 Sorten in ihrem Garten angesiedelt haben. Im Internet kann man sich im Helleboris-Forum mit Gleichgesinnten treffen und in guten Gartencentern, aber vor allem in Fachbetrieben, sind die Schnee- oder Christrosen zu bekommen. Die „heilige Blume“ aus den Alpenregionen, die dort sogar in Höhen über 1600 Metern zu finden sind, hat längst den Weg in das flache Land gemacht und man findet sie in vielen Gärten.

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