Junger Handwerker baut Terasse

Junger Handwerker baut TerasseElektriker sprechen von einem Feuchtraum: Wer seinen Garten mit Strom versorgen möchte, muss Elektroteile verwenden, die gegen Nässe und Spritzwasser geschützt sind. So werden draußen Kabel verlegt – sicher und effizient.

Ob Kabel, Lampen oder Steckdosen – sämtliche Elektrokomponenten im Garten müssen für den Außeneinsatz zertifiziert sein. Denn Wasser und Elektrizität vertragen sich nicht. Das nasse Element leitet Strom.

Bei unsachgemäßer Elektroninstallation sind deshalb Geräte wie Leuchten, elektrische Rasenmäher, Teichpumpen und Motoren für Gartentore gefährdet. Und alle Menschen, die sich im Garten aufhalten. Schließlich können Stromschläge zum Tod führen. Wer wenig Erfahrung mit Elektroinstallationen hat, sollte sich unbedingt professionelle Unterstützung holen.

Wichtig ist, dass die hierzulande geltenden Vorschriften beachtet werden, die vor allem gewährleisten sollen, dass sämtliche Installationen vor Feuchtigkeit gesichert sind.

Unter diese Maßnahmen fallen auch Sicherheitsinstallationen, die alle Stromkreise automatisch abschalten, in die trotz aller Vorkehrungen Feuchtigkeit gelangt ist oder die anderweitig beschädigt werden.

Zuerst für Spannungsfreiheit sorgen, danach anfangen

Der erste Schritt jeder elektrischen Arbeit besteht darin – und das kann Leben retten! –, den Strom abzustellen und so für absolute Spannungsfreiheit zu sorgen.

So wird jede Elektroinstallation vorbereitet:

  1. Erstens wird im jeweiligen Stromkreis der Stecker gezogen oder die Sicherung abgestellt.
  2. Zweitens wird nachgemessen – etwa mit einem Phasenprüfer –, ob der Stromkreis tatsächlich spannungsfrei ist.
  3. Drittens wird dafür gesorgt, dass der Stromkreis während der Arbeiten nicht versehentlich wieder unter Spannung gesetzt werden kann (zum Beispiel durch andere Personen in der Nähe).

Erdkabel in flexiblen Leerrohren verlegen

Wer Gartenleuchten und Außensteckdosen anbringt, die über Kabel unter der Erde versorgt werden, muss spezielle Erdkabel verwenden. Kabel mit dem NYYJ 2G-Standard etwa sind für Bodennässe ausgelegt.

Es gilt: Alle dauerhaft genutzten Netzkabel im Garten müssen im Erdreich vergraben und ausreichend gesichert werden. Sehr gut eignen sich dafür flexible Leerrohre, da die darin verlegten Kabel später ohne großen Aufwand wieder ausgetauscht werden können. Die Gräben für die Leerrohre sollten 80 Zentimeter tief sein.

Tipp: Statt 3-poligen Erdkabeln mit gelbgrünem Schutzleiter lieber ein 5-poliges Kabel verlegen. Das ermöglicht neben einer Steckdose den Anschluss eines weiteren Gartengeräts – etwa einer Lampe –, die separat betrieben werden kann.

FI-Schalter im Sicherungskasten installieren

Sämtliche Stromleitungen im Garten müssen im Sicherungskasten abgesichert sein. Zusätzlich sollte ein sogenannter FI-Schutzschalter (auch Fehlerstrom-Schutzschalter, bei reichelt elektronik je nach Ausführung unter 40 Euro zu haben) installiert werden, der wirksam vor Stromschlägen schützt.

Fehlerstrom-Schutzschalter messen den Stromfluss in angeschlossenen Stromkreisen und blockiert die Stromzufuhr abrupt, sobald Schwankungen auftreten. Es gibt auch FI-Adapter, die als Zwischenstecker dienen und mit einzelnen Geräten verbunden werden können.

Der Vorteil dieser Sicherungstechnik: Während herkömmliche Sicherungen erst bei hoher Stromzufuhr rausspringen, schützen FI-Schalter schon bei minimalsten Schwankungen – was etwa bei beschädigten Kabeln Leben retten kann.

Fotoquelle: Thinkstock, 493952171, iStock, danchooalex

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