Auch für den Winter verkündigen Bauernregeln und Bauernweisheiten so allerlei interessante Vorab-Neuigkeiten, von denen heutzutage die meisten jedoch kaum mehr Beachtung finden.

Trotzdem sollen an dieser Stelle auch ein paar Bauernregeln für den Winter aufgezählt werden, nachdem wir uns mit Bauernweisheiten für den Herbst ja bereits beschäftigt haben. Auch im Hinblick auf die kälteste aller Jahreszeiten befassen sich die überlieferten Weisheiten vor allem mit Wetterphänomenen, sei es mit ihren Vorboten oder dem Wetter selbst. Manche sind auch einfach nur humorvolle Kommentare, die deswegen aber nicht weniger weise sind. In diesem Sinne: „Steht im Winter noch das Korn, ist es wohl vergessen wor’n.“

Bauernregeln für den Winter: Verheißung einer guten Ernte

„Bringt Dezember Kälte ins Land, dann wächst das Korn selbst auf dem Sand.“ So wie diese sagen viele Bauernweisheiten, die sich vor allem auf den Beginn des neuen Jahres beziehen, eine reiche Ernte für den kommenden Herbst voraus, wenn sich der Winter besonders hartnäckig zeigt. „Klirrt im Januar Eis und Schnee, gibt es zur Ernte viel Korn und Klee“ und „Ist’s ein kalter Februar, wird’s ein gutes Roggen-Jahr.“, heißt es da. Oder: „Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken.“ Einer Bauernregel nach ist der 25. Januar, der Tag von Pauli Bekehrung, entscheidend für die Wetterprognose der kommenden Monate. Sie weiß zu berichten: „St. Paulus kalt mit Sonnenschein – da wird das Jahr wohl fruchtbar sein. Wird es aber schneien oder regnen, kann uns ein mäßiges Jahr begegnen.“

Doch nicht nur für das Wachstum von Nutzpflanzen scheint diesen Weisheiten nach ein kalter Jahresbeginn nötig, denn ein ganz ähnlicher Spruch meint „Der Januar muss krachen, soll der Frühling lachen.“ Und so heißt es in den alten Überlieferungen auch: „Wächst das Gras im Januar, wächst es schlecht das ganze Jahr“. Wer also einen frühen Frühling herbeisehnt, sollte seinen Wunsch im Hinblick auf die hoffentlich Blüten- und Ertragreichen Folgemonate vielleicht noch einmal überdenken.

Bauernweisheiten von gefiederten Wetterfröschen

Natürlich gibt auch im Winter das Verhalten verschiedener Tiere immer wieder einen Anlass, alte Bauernweisheiten hervor zu holen. „Wenn im Februar die Lerchen singen, wird es uns Frost und Kälte bringen.“, weiß eine von ihnen zum Beispiel zu berichten. Demnach sind die Singvögel im Februar kein Zeichen der herannahenden Frühlings, sondern vielmehr unheilvolle Boten eines nicht enden wollenden Winters. „Früher Vogelgesang macht den Winter lang.“, bekräftigt eine weitere Bauernregel und lässt uns hoffen, dass wir vom Gezwitscher der gefiederten Sänger möglichst lange im neuen Jahr noch nichts vernehmen.

Andere Vögel dagegen prophezeien vor allem viel Regen, wenn man der folgenden Bauernweisheit glauben darf: „Wildgänse auf offenem Wasser – bleibt der Winter doch ein nasser.“, heißt es da. Andere Weisheiten folgen auch ohne tierische Hilfe Jahrhunderte alten Erfahrungen, wenn sie den 06. Januar als Wegweiser für die kommenden Monate vorschlagen („War bis zu Dreikönig kein rechter Winter, dann kommt auch keiner mehr dahinter.“) oder einen warmen Frühling nach einem schneereichen März prophezeien („Fürchte nicht den Schnee im März, darunter wohnt ein warmes Herz.“). Für die Zeit von Dezember bis Februar oder März gibt es natürlich noch sehr viel mehr Bauernregeln, als an dieser Stelle genannt werden können, doch vielleicht helfen uns schon diese Auserwählten, um in wenigen Wochen bereits ein wenig mehr über das kommende Jahr zu erfahren.

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